21
Jul
2005

Zoff um den Bahnhof Zoo - eine Bürgeraktion stellt sich vor

Aktion für den Bahnhof Zoo

Bahnchef Mehdorn muss sich warm anziehen. Seine Entscheidung, den Bahnhof Zoo zum S-Bahnhof zu degradieren, hat in der westlichen Stadthälfte, sowie in Hamburg, Hannover und anderen westdeutschen Städten große Empörung ausgelöst. Seine letzte Begründung lautete: die Bahnkunden aus der östlichen Richtung müssten 4 Minuten länger warten, wenn der ICE am Zoo hält. Auf einer Pressekonferenz des Bezirks zerpflückten Dr. Helga Frisch und Herbert Lorenz von der Bürgeraktion für den Bahnhof Zoo die Entscheidung: undemokratisch, kundenfeindlich und nur an den Interessen der Bahn-Aktionäre orientiert.

"Herr Mehdorn befürchtet wohl, dass der neue Hauptbahnhof/Lehrter Bahnhof ohne einen gewissen Benutzungszwang zum Flop wird", bemerkt Helga Frisch dazu. 1,4 Millionen Bahnkunden gehören zum Einzugsbereich des Bahnhofs Zoo, sie vor allem müssten durch Umsteigen längere Reisezeiten von bis zu einer Stunde hinnehmen. Aber seit wann macht ein Bahnchef Stadtentwicklungspolitik, fragt sich Frau Frisch. Wie wäre es wohl, wenn er sich mal zur Wahl stellen würde? Helga Frisch hat sich vorgenommen, bis zum Herbst hundertausende Unterschriften gegen Mehdorns Bahnkonzept zu sammeln, Presseerklärungen abzugeben, in Talkshows aufzutreten und Mehdorn kräftig Dampf zu machen. Ziel ist es natürlich, den Bahnchef zum Einlenken zu bewegen.
Frau Frisch ist eine erfahrene Kämpferin für Bürgerinteressen: 1975 hat sie es mit ihren Aktionen erreicht, dass der Zeittakt für Ortsgespräche der Deutschen Telekom für Westberlin ausgesetzt wurde.
Die Bezirksbürgermeisterin von Charlottenburg Wilmersdorf, Monika Thiemen (SPD), betonte aus Bezirkssicht, dass der Bahnhof Zoo durch jahrzehntelange Planung in ein ökologisches Nahverkehrkonzept eingebunden ist, während der neue Hauptbahnhof verkehrspolitisch nicht erschlossen ist, viele Auto- und Taxifahrten müssten das Bahnangebot ergänzen.
Ebenso ist die wirtschaftliche Entwicklung in der West-City auf die Anbindung an das Fernbahnnetz angewiesen. Die Unternehmer der AG City-West, der Hotel- und Gaststättenverband haben sich vehement gegen die Schließung des Fernbahnhofs ausgesprochen und werden sich an verschiedenen Aktionen beteiligen. Die Parteien werden Aktionen machen (ja, es ist Wahlkampf!) Die SPD Charlottenburg-Wilmersdorf und die Bezirksverordneten-Fraktion der SPD stellten eine Aktion mit Postkarten und Aufklebern vor.

Zoo_Aufkleber

Die Aktionen für den Bahnhof Zoo sollen keineswegs nur auf Berlin beschränkt bleiben. Die Unterschriftenliste der Bürgeraktion wird in den nächsten Tagen auch ins Internet gestellt, so dass man sich netzweit daran beteiligen kann. Ich werde weiter berichten.
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