Die Wilmersdorfer Straße hatte mal ein Dach überm U-Bahnhof. Hätte nicht gedacht, dass ich das bei dem gegenwärtigen Wetter noch vermissen würde ...

Der Park Jungfernheide ist ein Gartendenkmal, angelegt 1920 von Erwin Barth. Etwas verborgen am westlichen Rand liegt eine offene Freilufttheateranlage.



Die leider in den vergangenen Jahren vernachlässigt wurde und wegen undurchführbarer Sicherheitsvorschriften nicht ohne hohe Kosten wiederbelebt werden kann. Widersprüchliche Verwaltungsvorschriften sorgen zusätzlich für Stillstand: So sehen Denkmalschutzauflagen vor, die Holzbänke zu erhalten, Sicherheitvorschriften verlangen dagegen Einzelsitze.

Nun wurde im Grünflächen-Ausschuss des Bezirks beschlossen, das Theater zu rekonstruieren und dafür Investitionsmittel aufzutreiben. Das Bemerkenswerte daran: Die Fraktion der Piraten/Linke brachte den Antrag in der letzten Wahlperiode ein, er schlummerte monatelang in der "Pipeline" - nun wurde er von allen Fraktionen einstimmig beschlossen. Obwohl die Piraten nicht mehr Verordnetenversammlung vertreten sind.
Tja, wieder mal der Zeit voraus!

In der Gardes-du-Corps-Straße, soll gegen mieses Klima helfen

Spätestens im September kommen wieder viele Erstsemester-Studenten nach Berlin und suchen hier eine preiswerte Bude. Wenn sie dann noch einigermaßen gut aussieht, kann es auch nicht schaden. Frage ist nur: wo finden? Die Stadtbevölkerung wächst schneller als der Berliner Senat "Wohnungsbau" buchstabieren kann. Aber.



Hier an der Gierkezeile zum Beispiel wurde ein Parkplatz bebaut - an sich nichts Schlechtes - nur entstanden auf dem Grundstück ausschließlich Eigentumswohnungen. Cirka ein Drittel steht leer, schon seit Monaten/Jahren!

Wie war das noch? "Das regelt alles die unsichtbare Hand des Marktes!"
War wohl nur ein schlechter Witz ...

Ein leerstehendes Haus finden, erstmal mehrere Tege unauffällig beobachten, dann besetzen. In Zeiten größerer Wohnungsnot war das in London mal erlaubt.



Unterwegs ist mir dieses Häuschen im Grünen an einer Bahnlinie aufgefallen. Naja, das Dach ...

Glücklich ist, wer einen Kleingarten besitzt. In dem Fall wird bei Wohnungsverlust einfach in die Laube gewechselt.



Rechtlich gesehen ist das zwar nicht erlaubt, aber die Laubenkolonien können "Dauerwohnrecht" verleihen. Strom, Wasser, sanitäre Anlagen sind heute in den meisten Lauben kein Problem. Obst- und Gemüseversorgung inklusive. Ebenso freundliche Nachbarschaft.
Oder eben manchmal auch nicht.

Für nomadisch veranlagte Stadtbewohner ist womöglich so ein Wohnwagen eine geeignete Alternative. Bei meinen Amerika-Reisen ist mir immer wieder versichert worden, dass der Wohnwagen die erste Wahl derjenigen ist, denen die Bank ihre Wohnhäuser unterm Hintern weggepfändet hat.



Aber wohin damit? Zwischen Kreuzberg und Treptow scheint es eine Wagenburg zu geben, einzelne Waggons sind auch gelegentlich an Straßenrändern zu finden, nicht nur als Bauwagen, Campingwagen kommen durchaus häufiger vor. Solange bis das Ordnungsamt kommt.

Also - zurück zur Frage: Welche Alternativen zum Wohnhaus bietet die Stadt dem findigen Bürger, der keins mehr hat.



Das Hausboot
Zugegeben, die schickste Idee funktioniert nicht so ganz ohne Geld. Bietet aber mindestens 2 Vorteile: Man hat ein Dach überm Kopf und ist außerdem mobil, zumindest solange eine Handbreit Wasser unterm Kiel vorhanden ist. Wenn dann noch eine Solaranlage als Stromversorgung dienen kann, fehlt nicht mehr sehr viel zum Glück.
Über die Nachteile reden wir jetzt nicht!

Der Verein ParkHaus e.V hat den Zuschlag dafür bekommen, das verfallende kleine Häuschen am Lietzensee wieder herzurichten. Für Gastronomie, Veranstaltungen, Kultur, Bürgerinitiativen, Sport und nicht zuletzt sanitäre Anlagen. Von Bürgern für Bürger!
Fördermittel sind beantragt.
Spenden sind erwünscht!
www.parkhaus-lietzensee.de