Welche Mauer?
Eigentlich müsste ich doch ein paar Mauerfotos haben, dachte ich. Irgendwelche Kameras hatte ich schon immer, Berlinfotos habe ich auch ohne Digiknipse mit meiner Spiegelreflex gemacht - und immer brav zum Entwickeln getragen. In meinem Archiv gibt's aber nur ein - zugegeben nichtssagendes - Foto von der Mauer über die Schlesische Straße. Beim Aufnehmen hatte ich nicht die geringste Idee davon, was auf der anderen Seite sein könnte.
Für Westberliner war es zu der Zeit die beste Strategie, die Mauer einfach nicht zur Kenntnis zu nehmen - sonst wär' man verrückt geworden! Andererseits blühte - eben auch geschützt durch die Mauer - ein gesellschaftlich-politisches Experimentierfeld der Studentenkultur, Pazifisten, antiautoritäre Kinderläden, Kneipenkollektive, linke Verlage und andere kollektiv geführte Geschäftmodelle. Im Nachhinein betrachtet eine schizophrene Situation!
[upd.] Artikel erscheint gleich auch im Hauptstadtblog
rosawolke - 13. Aug, 11:51