Als die Polizei noch Tchakos trug... Morgen eröffnet im Amerikahaus eine '68er-Ausstellung. Das Haus sollte zu einem Protestkultur-Museum gemacht werden!

Die Brücke wird abgerissen. Gestern abend fand eine Anwohnerinformation zum Abriss der maroden Spandauer Damm-Brücke statt, Martin berichtet heute darüber im Kiezer Weblog.
So wird die Umleitung wohl später aussehen. Radfahrer und Fußgänger dürfen eine Spur in beiden Richtungen nutzen.

In dieser Woche haben sich die Germanisten der Freien Universtät zum Volkslesen breitschlagen lassen. Da erwartet man erstmal deutschsprachige Literatur, Herr Herr Brittnacher liest dann auch Kleists Bettelweib von Locarno. Aber Student Daniel Wichmann hat die Zeichen der Zeit besser erkannt und liest eine Passage aus Philip Roths Amerikanischem Idyll. Vielleicht kann man neuere deutsche Literatur bald nur noch auf englisch studieren, schließlich ist die Rostlaube nunmehr ein Humanities Center.
Die Passage aus dem Roman? Die Tochter des Romanhelden hat aus Protest gegen den Krieg eine Bombe geworfen...

Während in der Nehringstraße viele Läden leer sind, entwickelt sich die Seelingstraße langsam zur Kneipenmeile, jetzt hat der Bio-Bäcker auch schon eine Raucherecke!

Das sind vielleicht die letzten Fotos - im Februar beginnen die Sanierungsarbeiten. Da wird man wohl lange mit Verkehrsbehinderungen rechnen müssen.

Es gibt Neues zu berichten aus dem Verein der ehemaligen Heimkinder. Heute findet die abschließende Sitzung des Petitionsausschusses mit Expertenanhörung im Bundestag statt, Thema ist eine Wiedergutmachung wegen möglicher Menschenrechtsverletzungen in ca. 3000 Erziehungsheimen in Deutschland während der 50er, 60er, und 70er Jahre in Westdeutschland. Der Verein wird dazu im Anschluss in einer Pressekonferenz Stellung nehmen.
Man darf gerade wegen der aktuellen Diskussion über "Erziehungscamps" auf das Ergebnis gespannt sein!

Für Fotofans: die amerikanische Library of Congress hat lizenzfreie historische Fotos bei Flickr hochgeladen.

Beim Besuch der Zille-Ausstellung heute habe ich das Tor mal in etwas anderem Licht "erwischt"

Die Exzellenzoffensive der Freien Universität hat zu einer entscheidenden Neuausrichtung geführt: aus einer popeligen Rostlaube wird ein Dahlem Humanities Center. Klingt wolkiger als "Germanistik"

In der Sophie-Charlotte-Str. 88

Ist die Mitte nicht ohnehin nur ein Punkt? Auf jeden Fall ist sie ein heftig umkämpfter politischer Standort, den die FDP auf ihrem christlich motivierten Politik-Stammtisch gerade wieder für sich reklamiert.

"Juste-Mileu" schreibt Hal Faber heute morgen verächtlich in seiner Internetkolumne und weist in die Richtung, die diese "Mitte" nimmt: nach rechts.

Würde mich nicht wundern, wenn nach dieser rhetorischen Offensive der Reaktion - mit tatkräftiger Unterstützung der Presse, die sich zur Zeit auffällig gegen aufmüpfige Blogger positioniert - wir bei den nächsten Wahlen tatsächlich einen Rechtsruck erleben. Morgen steht garantiert eine Umfrage in der Zeitung, nach der 85% der Befragten Kochs "Ausländer-Jugendcamps" gut finden. Warum fällt mir dazu nur immer das Wort "Lager" ein?