26
Nov
2006

Frau Merkels Hosenanzug

Barbara Holland-Cunz wird in der taz interviewt und sagt einen folgenschweren Satz:
Der Spiegel ist in dieser Strategie, Männer zu überhöhen und Frauen herunterzuschreiben, kaum zu überbieten, und zwar schon seit Jahrzehnten.
Seh' ich auch so. Ich kann den Spiegel nicht mehr lesen. Er ist aus meiner Bookmarksliste rausgeflogen. Gleichzeitig beobachte ich missmutig - schon rein geschäftlich - wie "unter" einer Bundeskanzlerin Frauenprojekte wegrationalisiert werden. Aber ich reagiere genervt, wenn Männer sich über Merkels Hosenanzüge mokieren. Schröders rosa Kravatte hat mich ja auch nicht interessiert.
Geht mir sowas von am Arsch vorbei, Jungs!
Schon heftiger wird mein Würgreflex, wenn Holland-Cunz prophezeit, dass Merkel die Legislaturperiode politisch überleben wird:
Es bleibt ein patriarchal-konservatives Land, aber das Bild (Wow! Bundeskanzlerin! Müssen alle nachmachen!) nach außen wirkt modern.

25
Nov
2006

Wir lassen die Sau raus!

Brass Band

Unser oberster Sparkassendirektor

Herr K. betreibt zugegebenermaßen ein ziemlich gewieftes Selbst-Marketing: In dieser Woche wurde er heftig gescholten für sein parteiisches Vorpreschen in Sachen "Reform"-Tempo. Einem Bundespräsidenten steht eine solche Einmischung in die Politik nicht zu, er hat lt. Verfassung überparteilich zu sein.
Das nun folgende verstehe ich als eine Art "Übersprungshandlung": Plötzlich stellt er fest, dass er von der Stasi ausspioniert wurde. Tja, nun, die Stasi hatte einige westdeutsche Politiker auf dem Kieker, sogar meine Freundin wurde beobachtet. Aber irgendwie kam dem Herrn K. diese Meldung zum Wochenende so gut zupass...

Ein Bankier kauft sich frei

Das dachte ich gestern abend, nachdem ich in den Spätnachrichten vom Ende des Mannesmann-Prozesses hörte. Heute morgen schreibt das auch die taz.
Jetzt fehlte bloß noch das Victory-Zeichen.

23
Nov
2006

700 Herren

gründen einen Club, zu dem Frauen keinen Zutritt haben. Monatlich wählen sie aus ihrem Umkreis eine Favoritin, die sie mit Briefen und anderen Liebesbezeugungen bombardieren - um sich als Partner anheischig zu machen.
18. Jahrhundert? Nein, in diesem Herbst passiert bei dem als "Social Network" gepriesenen StudiVZ, wie Don Alphonso an der Blogbar aufgedeckt hat.
Nicht nur, dass die Daten von Studentinnen (und Studenten) wie in einem Selbstbedienungsladen herumliegen, und der Gründer der Firma sich einer Bierzeitung mit dem Kopf des "Völkischen Beobachters" feiern lässt: dieser famose Herrenclub erfüllt mindestens den Tatbestand der sexuellen Belästigung.
Und ich frage mich schon länger: Was ist eigentlich inzwischen an den Unis los? Sind das schon die ersten Auswüchse der "Elitebildung"?
[update] Das Thema wirbelt Staub auf: 1. Stelle in der internationalen Suche bei technorati!

22
Nov
2006

Sie ist es immer noch

In meinem Eintrag vor einem Jahr habe ich Madame Merkels Standing bestaunt und mich angesichts der ersten deutschen Bundeskanzlerin erstmal zur neutralen Beobachtung verpflichtet. Und das obwohl ich vorher aus guten Gründen von der Wahl einer konservativen Politikerin abgeraten hatte.

Nun, nach einem Jahr haben sich meine Befürchtungen bestätigt: Meine Kooperationspartnerinnen vom FrauenkompetenzZentrum am Spandauer Damm haben das Projekt aufgegeben. Die Bundesagentur für Arbeit unterstützt diese Art von besonderer Förderung für Frauen - Coaching für Berufsrückkehrerinnen, Arbeitsmarktförderung und Existenzgründerinnen-Beratung - nicht mehr.
Tja. Nun haben wir eine Bundeskanzlerin, nun sind Frauen emanzipiert, und müssen nicht mehr gefördert werden. Dass wir in punkto Chancengleichheit von Frauen am Arbeitsmarkt in Europa an vorletzter Stelle stehen, vor Litauen, spielt da für die Politiker keine Rolle mehr. Für Herrn Müntefering schon gar nicht.
[update] Passend zur Meldung vom geschlossenen FrauenkompetenzZentrum teilt mir eine Kollegin aus Neukölln mit, dass ihre Kooperationspartnerinnen vom Frauencomputerzentrum Berlin mit einer drastischen Kürzung ihrer Mittel klarkommen müssen.

21
Nov
2006

Doch die Verhältnisse ...

die sind nicht so. Da schießt ein Schüler in Nordrhein-Westfalen lebensmüde um sich - und wer ist schuld? Das Internet.
Ist ja komisch. Bei mir ist es eher umgekehrt: Je deprimierter ich werde, desto mehr ziehe ich mich aus dem Internet zurück!

20
Nov
2006

Kiezkalender '07

Kiezkalender 07

"Rund um den Klausenerplatz" mit Fotomaterial aus dem Charlottenburger Heimatarchiv aus der Zeit zwischen 1913 und den Hausbesetzungen der achtziger Jahre. Zu kaufen im Heimatmuseum Charlottenburg, in der Kommunalen Galerie und vielen in vielen Kiezgeschäften - kostet 7,50 Euro

19
Nov
2006

Stadt der Frauen

Heute eröffnet die bisher größte Ausstellung des Frauenmuseums Berlin Stadt der Frauen. Eingeladen wurden 34 Künstlerinnen mit Arbeiten zum Thema, dabei sind u.a. Jeongmoon Choi, Marula di Como, Ute Essig, Isabel Pauer, Benja Weller, Florencia Young.

Vom 19.11.2006 bis 7.1.2007 in der Kommunalen Galerie, Hohenzollerndamm 176, 10713 Berlin, Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 10-18 Uhr, Sonntag 11-17 Uhr, Eintritt ist frei.

17
Nov
2006

In der Bäckerei

In der Bäckerei

15
Nov
2006

Krieg IST Terror

Bush ist ein Komisskopp

13
Nov
2006

Historisches: 1806 übernachtet Napoleon in Charlottenburg

Wie kann man sich das vorstellen? Die Franzosen marschieren am 26. Oktober 1806 in Charlottenburg ein? Gut, dass in Charlottenburg der Pfarrer der Luisenkirche Johann Christian Gottfried Dressel die Stadtchroniken geschrieben hat, daher wissen wir genau, was damals geschah, auch ohne Geschichtsevent im Fernsehen
"Napoleon rückt mit 15000 Mann in Charl(ottenburg) ein". An einem Sonntag, erst gegen Abend, daher fielen die Verwüstungen vergleichsweise gering aus. "Hier in Charlottenburg empfing ihn kein Mensch", keine Magistratsperson kam vom Rathaus herunter. Die Geistlichkeit musste für die Einquartierung sorgen, die Feinde mussten bei den Gastwirten speisen. " Doch war die Angst vorher größer als das Unglück, dass sie hier anrichteten: weil den Leuten gar keine Zeit gelassen wurde." Sie mussten schon bald weiter nach Berlin. "Schlimmer ging es der Lützower Kirche, da hatten sie dieselbe erbrochen, die Kronen herunter gerissen, Feuer vor dem Altar gemacht, den Klingelbeutel geraubt, aber zum Glück war doch kein Brand entstanden." Was hat Napoleon gemacht?

Ich will hier rein!
Napoleon selbst hatte sich im Schlosse ein logiret und sich ins Bette der Königinn gelegt, die nach Preußen geflüchtet war." Am nächsten Mittag ritt seine Garde weiter nach Berlin: "Seine Marschälle strotzen vor Gold in gestickten Kleidern, er aber Napoleon, ritt in einem grünen Rocke mit einem schwarzen kleinen Hute und einer weißen Feder nach Berlin."
Über die nachfolgenden Artilleristen schreibt er: "Diesen ward von ihren Generalen eine 1/2 stündige Plünderung Charlottenburgs wo nicht erlaubt, doch nachgesehen... Viel müssen sie wohl nicht gefunden und mit sich genommen haben, weil die Klagen darüber nicht sehr laut wurden."
"Truppendurchmärsche dauerten zwar fast täglich fort, aber Einquartierungen erhielten wir seltener, denn Charl(ottenburg) liegt zu nahe an Berlin. Darüber ward Charl(ottenburg) ordentlich beneidet..." Also noch mal Glück gehabt!
Bei der Edition Divan erschienen 1987 Auszüge aus den unveröffentlichten Chroniken von J.C.G. Dressel, unter dem Titel: "Charlottenburg ist wirklich eine Stadt", herausgegeben von Henrike Hülsbergen.

Angela Merkel empfängt 100 Unternehmer

Schreibt der Tagesspiegel.
Und nächste Woche - wir leben ja in einer Demokratie - empfängt sie dann 100 Arbeitnehmer und Arbeitslose?
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